Gemeindeentwicklungskonzept "Ehningen 2035"
Zum Januar 2021 hat die Gemeinde Ehningen einen Prozess gestartet, zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Gemeindeentwicklungskonzept "Ehningen 2035" zu erarbeiten. Dieses hatte zum Ziel, die zukünftigen Herausforderungen und Potenziale für Ehningen zu identifizieren und dem Ort seine Identität zu definieren und zu erhalten. Mit der professionellen Begleitung und Gestaltung des Gemeindeentwicklungskonzeptes hatte die Gemeinde das Büro Reschl Stadtentwicklung aus Stuttgart betraut. Der Prozess konnte im März 2023 erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.
Das fertige Entwicklungskonzept zum Download:
Bürgerbefragung
Wer wurde befragt und wie?
Das von der Gemeinde Ehningen beauftragte Planungsbüro Reschl Stadtentwicklung hat zusammen mit der Verwaltung und Mitgliedern des Gemeinderats einen Fragebogen entwickelt, der im vergangenen April an 4.000 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner über 16 Jahre mit Hauptwohnsitz in Ehningen (repräsentative Stichprobe) versendet wurde. Auf dem Fragebogen war ein Passwort vermerkt, um alternativ zum Papier-Fragebogen die Online-Version des Fragebogens ausfüllen zu können. Darin wurde die Meinung zu unterschiedlichsten Bereichen der Gemeindeentwicklung abgefragt: Vom „Leben, Wohnen und Arbeiten“, über „Infrastruktur, Mobilität und Umwelt“ sowie „Beteiligung, Kommunalpolitik und Verwaltung“, bis hin zur „Gemeindeentwicklung Ehningen 2035“.
Die Anonymität der Befragung wurde sichergestellt. Die Gemeindeverwaltung hatte zu keinem Zeitpunkt Zugang zu ausgefüllten Fragebögen und erhielt die Ergebnisse lediglich in zusammengefasster Form. Um einen möglichst hohen Rücklauf zu erreichen, wurde ein Erinnerungsschreiben versandt. Aus Datenschutzgründen ging dieses Schreiben erneut an alle 4.000 Adressen, auch an diejenigen, die den Fragebogen bereits ausgefüllt hatten. Die Schreiben wurden automatisch erstellt und sämtliche Adressdaten wurden unmittelbar nach Ende der Befragung gelöscht. Die Teilnahme an der Befragung war selbstverständlich freiwillig.
Wie viele Personen haben sich beteiligt?
Von den insgesamt 4.000 versandten Fragebögen wurden 1.126 gültige Papier-Fragebögen und 556 gültige Online-Fragebögen ausgefüllt und an das Büro Reschl übermittelt. Das entspricht einem Rücklauf von 42 Prozent! Im interkommunalen Vergleich kann der Rücklauf als sehr gut bewertet werden. Der Anteil der gültigen Online-Fragebögen ist dabei vergleichsweise hoch ausgefallen.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die hohe Beteiligung an der Befragung liefert ein repräsentatives Meinungsbild der Gesamtbevölkerung. Diese Informationen sind wichtig, um im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, also in Ihrem Interesse, bedarfsgerecht und zukunftsorientiert planen zu können. Die Befragungsergebnisse wurden auch dem Gemeinderat im Rahmen einer zweitägigen Klausurtagung im Juli präsentiert. Die gewonnenen Erkenntnisse und Ideen werden den laufenden Prozess begleiten und fließen in die zukünftigen Planungen und Entscheidungen ein.
Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, haben mit Ihrer Meinung einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Ehningen geleistet.
Vielen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!
Zu den Ergebnissen der Bürgerbefragung gelangen Sie hier!
Klausurtagung des Gemeinderats
Der Ehninger Gemeinderat kam vom 09. bis 10. Juli zu einer Klausurtagung auf der Reutlinger Achalm zusammen. Thema war die Auswertung der Ergebnisse aus der Umfrage zum Gemeindeentwicklungskonzept "Ehningen 2035". Die repräsentative Befragung war Anfang dieses Jahres an 4000 Ehninger Bürgerinnen und Bürger verschickt worden. Mit 1.682 gültigen Fragebögen, was einer sehr guten Rücklaufquote von ca. 42% entspricht, konnte das Büro Reschl Stadtentwicklung den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung aus Gemeinderat und Verwaltung eine breite Diskussionsgrundlage vorlegen. Die Stadtplaner des Büro Reschl, welche den Gemeindeentwicklungsprozess betreuen und die Umfrage entwickelt und ausgewertet haben, identifizierten für Ehningen hierbei mehrere Handlungsfelder. Diese bildeten die Struktur für das zweitägige Tagungsprogramm. So berieten sich die Rätinnen und Räte unter anderem bei den Handlungsfeldern Demografie oder Raumstruktur im Plenum, während Sie sich den Handlungsfeldern Mobilität, Digitalisierung oder Wohnen in kleineren Arbeitsgruppen widmeten. Den Abschluss bildete die Zusammenfassung der Ergebnisse aus den fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppen. Die Ergebnisse der Klausurtagung fließen genauso wie die Ergebnisse der Bürgerbefragung und die anstehende Bürgerbeteiligung ins Gemeindeentwicklungskonzept „Ehningen 2035“ mit ein.
Zukunftsatelier
Vom 12. Oktober 2021 bis 22. Oktober fand in Ehningen das Zukunftsatelier zum „Gemeindeentwicklungskonzept | EHNINGEN 2035“ statt. Zwei Wochen lang waren alle Ehningerinnen und Ehninger aufgreufen, ihre Ideen und Anregungen zur Gemeindeentwicklung einzubringen. Dafür hatte das Planungsbüro Reschl fünf Leitthemen identifiziert: Wohnen, Arbeiten & Einkaufen, Familie & Soziales, Städtebau & Umwelt sowie Mobilität & Digitalisierung. Interessierten konnten sich sowohl offline als auch online beteiligen. Es war nach der Bürgerbefragung die zweite Beteiligungsmöglichkeit für die Ehningerinnen und Ehninger, Ihre Kompetenz in die Entwicklung der Gemeinde einzubringen.
„Offline“ bot die Gemeinde eine interaktive Ausstellung im Rathaus an. Durch die Ausstellungsdauer von knapp zwei Wochen konnte so eine zeitlich entzerrte Beteiligung vor Ort trotz Pandemie stattfinden. Hinzu kamen eine Auftaktveranstaltung am 11. Oktober in der Begegnungsstätte im Bühl, bei der Mitarbeiter vom Büro Reschl die Ergebnisse aus der repräsentierten Bürgerumfrage vom Frühjahr 2021 präsentierten und einordneten. Auch am 21. Oktober waren Mitarbeiter vom Büro Reschl anwesend und informierten im Rahmen des Zukunftsabends interessierte Bürger/-innen über mögliche Demographieszenarien für Ehningen.
„Online“ wurden die gleichen Informationen zu den Themen und Handlungsfeldern auf einer eigenen Projekthomepage dargestellt, auf der die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Anregungen anbringen konnten.
Insgesamt reichten die Ehninger/-innen im rahmen des Zukunftsateliers 115 Beiträge ein - 45 über die Briefkästen der Ausstelung im Rathaus, 70 über die Projekthomepage.
Fokusgruppen
Im Jahr 2022 hat das Büro Reschl eine sogenannte Fokusgruppe gebildet. Es handelte sich um ein Diskussionsformat, bei dem sich eine kleine Gruppe intensiv mit einer Thematik beschäftigt, in diesem Fall die mittel- bis langfristigen Entwicklung Ehningens. Die Fokusgruppen bildete das Büro Reschl mit Vertretern aus der Ehninger Bürgerbeteiligung "mach EBBES"(Ehninger Bürgerinnen und Bürger engagieren sich). So konnte bei diesem Format die langjährige Erfahrung und das Wissen der Ehninger Bürgerbeteiligung von den Stadtplanern von Reschl erfasst werden.
Am 03.02.2022 stellten die Fokusgruppen in der Begegnungsstätte im Bühl den Stadtplanerinnen des Büros Reschl ihre Ideen und teils schon sehr weit entwickelte Konzepte für den Ort vor. Unter anderem präsentierte ein Teilnehmer eine detaillierte Karte des Ehninger Ortskerns, in der die Anregungen und Analysen verschiedener Beteiligungsgruppen zusammengefasst sind.
Sie haben ebenfalls Interesse, sich im Rahmen der Bürgerbeteiligung "mach EBBES" zu beteiligen? Über die Homepage der Gemeinde www.ehningen.de können Sie sich unter der Rubrik Leben&Kultur über die Bürgerbeteiligung in unserer Gemeinde informieren. t3://page?uid=826
Abschlussveranstaltung
Nach einem zwei Jahre andauernden dialogorientierten Prozess mit der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat sowie den Ehningerinnen und Ehningern wurde das fertige Dokument am 23. März 2023 in der Begegnungsstätte im Bühl von den Stadtplanern von Reschl Stadtentwicklung vorgestellt.
Maxine Gesell und Philipp König vom Stuttgarter Planungsbüro präsentierten dabei die acht Handlungsfelder, in welche die etwa dreißig Projekte des Gemeindeentwicklungskonzepts einsortiert wurden. Daneben stellten die Experten vom Büro Reschl auch einen Rückblick auf den erfolgten Prozess vor: Neben einer umfassenden Bestandsaufnahme und Analyse der städtebaulichen Rahmenbedingungen durch das Büro selbst wurden im Frühjahr 2021 im Rahmen einer repräsentativen Bürgerbefragung 4.000 zufällig ausgewählte Ehningerinnen und Ehninger zu verschiedenen Themen der Gemeindeentwicklung befragt. Im Sommer 2021 diskutierte der Gemeinderat auf einer kommunalen Klausurtagung die Ergebnisse der Analyse und der Bürgerbefragung und formulierte erste Zielsetzungen. Während der anschließenden offenen Bürgerbeteiligung konnten im Herbst 2021 alle Interessierten ihre Ideen und Anregungen im Rahmen eines Zukunftsateliers einbringen. Im Frühjahr 2022 setzte sich das Büro Reschl im Rahmen einer Fokusgruppe mit den Ideen und Konzepten der Ehninger Bürgerbeteiligung "mach EBBES" auseinander.
Im Anschluss an die Präsentation stand Bürgermeister Lukas Rosengrün für die Fragen der etwa 60 Anwesenden zur Verfügung. Dabei entstand unter anderem eine lebhafte Diskussion um das Thema Stellplätze im Ortskern und die Ortskernentwicklung im Allgemeinen. Einigen Anwesenden waren die im Konzepte festgeschriebenen Projekte nicht konkret genug. Lukas Rosengrün betonte hierbei, dass das Gemeindeentwicklungskonzept die übergeordneten Ziele und Projekte für die nächsten Jahre definiere. Deren konkrete Ausgestaltung obliege jedoch am Ende den politischen Entscheidungsträgern im Gemeinderat. Auch im Hinblick auf die 2024 anstehenden Kommunalwahlen müsse man den Akteuren hier einen ausreichenden Spielraum lassen. In diesem Zusammenhang warb der Bürgermeister auch für ein kommunalpolitisches Engagement im Gemeinderat.
Denn der Abschluss des Prozesses bedeutet weder den Abschluss der Gemeindeentwicklung noch der Beteiligungsprozesse, sondern diese werden nun projektbezogen kontinuierlich weiterverfolgt. Mit einem Strategiekonzept zur Innenentwicklung des Ortskerns, einem im April beginnenden Beteiligungsprozess zum neuen Grundschulgebäude und dem städtebaulichen Wettbewerb für das ehemalige IBM-Areal sind bereits wichtige Projekte des Konzepts in Umsetzung.
Den gemütlichen Ausklang fand der Abend in einem informellen Austausch bei Getränken und Gebäck. Hierzu waren aus allen Fraktionen auch Mitglieder des Gemeinderats anwesend und nutzten die Möglichkeit zum Austausch mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern.
Die Gemeinde Ehningen und das Büro Reschl bedanken sich herzlich für die rege Teilnahme am Prozess. Die Entwicklung der Gemeinde liegt vielen Einwohnerinnen und Einwohnern am Herzen, was in den verschiedenen Beteiligungsformaten immer wieder zum Ausdruck gebracht worden ist. Dieses Engagement gilt es zu bewahren und bei der Umsetzung und Evaluierung des Konzeptes immer wieder zu aktivieren.