Quantum Gardens
Aufgrund der Vorwürfe gegen den afghanischen Investor Haji Ajmal Rahmani liegt das Bebauungsplanverfahren zunächst auf Eis.
FAQ
Was sind die Quantum Gardens überhaupt?
Hinter dem Begriff Quantum Gardens verbirgt sich der Gedanke eines innovativen Quartiers, das in Ehningen sein Zuhause findet. Die Vision eines Quartiers in Ehningen stammt von der OZEAN Group, die 2021 das rund 9 ha große Areal am Ortsausgang Richtung Autobahn in Ehningen erwarb. Es sollen neue Technologien wie auch Arbeiten und Wohnen auf dem Gelände an einem Ort vereint werden. Mit den Quantum Gardens soll demnach ein Nutzungsmix entstehen, der Wohn-, Büro- und Einzelhandelsflächen zusammenbringt und damit ein innovatives und nachhaltiges Lebenskonzept in Ehningen schafft. Die Bruttogrundfläche (nutzbare Gebäudeflächen) beträgt rund 140.000 Quadratmeter. Davon entfallen 45 Prozent auf Gewerbe und 35 Prozent auf Wohnflächen (ca. 400 Wohnungen). 20 Prozent sind flexibel nutzbar.
Warum entstehen die Quantum Gardens in Ehningen?
Mit den Quantum Gardens Ehningen soll ein innovatives urbanes Quartier geschaffen werden, das Ehningen in den kommenden Jahren als attraktiven Standort für Zukunftstechnologien positioniert. Das urbane Quartier bietet zudem die Möglichkeit, wesentliche Erkenntnisse aus dem Gemeindeentwicklungskonzept "Ehningen 2035" zu adressieren. Die Bürgerbefragung hierzu hatte ergeben, dass Wohnraum im Ort Mangelware ist und die Angebote im Einzelhandel, der fachärztlichen Versorgung oder der Gastronomie ausbaufähig sind. Der Nutzungsmix des Quartiers kann so einen wichtigen Beitrag zur Gemeindeentwicklung leisten. Wichtige Voraussetzung hierfür ist eine entsprechende infrastrukturelle Anbindung an den Ortskern.
Wie ging es mit Quantum Gardes los und was ist bisher passiert?
Der Gemeinderat stellt die Weichen für ein urbanes Quartier auf dem heutigen IBM Areal, dessen zukünftige Form durch einen städtebaulichen Wettbewerb ermittelt wurde. Grundlage hierfür bildete eine wissenschaftliche Analyse des Fraunhofer IAO. Mit den Quantum Gardens Ehningen soll ein innovatives urbanes Quartier geschaffen werden, dass Ehningen in den kommenden Jahren als attraktiven Standort für Zukunftstechnologien positioniert sowie wesentliche Erkenntnisse aus dem Gemeindeentwicklungsprozess "Ehningen 2035" adressiert.
Eröffnung des Q.AX: Ein erster Meilenstein ist erreicht
Am 18. April 2023 fand die Eröffnung des Quantum & AI Experience Centers, kurz Q.AX statt. Es dient Interessierten aus Wissenschaft und Wirtschaft künftig als Zentrum für Wissenstransfer, Zusammenarbeit und Vernetzung rund um die Technologien Quantencomputing, Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Im Beisein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann weihten das Fraunhofer IAO, die Ozean Group, IBM, die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart und die Gemeinde Ehningen damit das erste wichtige Element für den neuen Ehninger Ortsteil Quantum Gardens ein, der auf dem aktuellen IBM-Areal entstehen wird. Hierzu präsentierte die Ozean Group auch den Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs, der vom Tübinger Architektenbüro Hähnig / Gemmeke stammt.
Wie wurde die Idee der Quantum Gardens konkretisiert?
Im Mai des vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat zusammen mit der Ozean Group vereinbart, einen städtebaulichen Wettbewerb für die Nachnutzung des IBM-Areals auszuloben. Grundlage hierfür war eine wissenschaftlich erarbeitete Vision des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation, das die Bedeutung der Kombination von Gewerbe und Wohnen an einem Ort in seiner Studie herausgestrichen hatte. Für den städtebaulichen Wettbewerb stellte das Büro Reschl Stadtentwicklung, das bereits den Gemeindeentwicklungsprozess "Ehningen 2035" verantwortet hat, im Auftrag des Gemeinderats anschließend einen Kriterienkatalog auf, den es zu beachten galt. Folgende Kriterien mussten demnach erfüllt werden:
- einen nachhaltigen Nutzungsmix in der Gebäudenutzung,
- ein verkehrsarmes (sprich autofreies) Konzept
- bewusste Freiräume zwischen den Gebäuden
- eine komplementäre Nahversorgung zum Ortskern sowie Anbindung an diesen
- die Beachtung ökologischer Aspekte
Für welchen Siegerentwurf wurde sich entschieden?
Jede Gemeinderatsfraktion sowie der Bürgermeister hatten neben Vertretern der Ozean Group eine Stimme im Preisgericht. Das Preisgericht kürte Ende April 2023 den Entwurf des Tübinger Architektenbüros Hähnig / Gemmeke zum Sieger, das aus Sicht der Preisrichter die Vorgaben am besten umgesetzt hat. Insgesamt haben sieben Architekturbüros an dem Wettbewerb teilgenommen.
Den Siegerentwurf zeichnet gegenüber den anderen eingereichten Entwürfen heraus, dass er mit mehr, aber kleineren Gebäuden arbeitet. Dies harmoniert besser mit der restlichen Architektur Ehningens. Die projektierten Gebäudetypen mit bis zu sieben Geschossen lassen durch ihre modulare Bauweise sowohl Wohnen als auch Gewerbe zu. So kann bei der Gebäudeflächennutzung je nach Bedarf flexibel umdisponiert werden, sollte sich die Nachfrage nach Wohnen oder Gewerbe in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten verändern. Drei der Gebäude sind als Hochpunkte mit zusätzlichen Geschossen geplant.
Zudem punktet der Entwurf mit seinen kurzen Wegen. Sowohl die grundlegende Versorgung, das Arbeiten wie auch das Wohnen, sollen in den Quantum Gardens fußläufig erreichbar sein und somit einen autofreien Stadtteil in Ehningen gewährleisten. Zudem soll das Quartier mit einer Fußgängerbrücke über die K 1077 an die Schlossstraße angebunden werden, damit auch der Ortskern fußläufig bequem erreicht werden kann.
Nicht zuletzt spielen ökologische Aspekte in diesem Entwurf eine gewichtige Rolle. Die Gebäude sollen mit einer hybriden Holzbauweise errichtet werden, die Baumaterialien wiederverwertbar sein, die Außenflächen der Gebäude sollen teils begrünt werden. Auch zwischen den Gebäuden bzw. in deren Innenhöfen ist ein großzügiger Platz für begrünende Elemente bzw. den Baumerhalt vorgesehen, die zum Verweilen einladen. Das bereits bestehende Regenüberlaufbecken im Norden des Areals soll zu einem Biotop und Naherholungsgebiet aufgewertet werden. Das grüne Baukonzept wird das neue Viertel klimaresilient rüsten. Die vielen begrünten Flächen und Bäume werden einen kühlenden Effekt bei steigenden Temperaturen haben. Zusätzlich sind die begrünten Flächen - anders als versiegelte Flächen - in der Lage, große Mengen an Regenwasser lokal aufzunehmen und zu speichern.
Wie sieht die Anbindung an den Ortskern aus?
Eine Brücke über die Kreisstraße verbindet zukünftig den Ehninger Ortskern mit Quantum Gardens. Diese entstehende Grünachse ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer zugänglich. Die Verbindung bietet viele Vorteile: Sportbegeisterte und Naturfreunde gelangen entspannt in den Schönbuch, ohne die vielbefahrene Kreisstraße überqueren zu müssen. Auch Schulkinder aus dem Quartier kommen sicher zur Schule.
Die Grünachse ermöglicht es den Bewohnerinnen und Bewohnern von Quantum Gardens, in kürzester Zeit mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur S-Bahn oder in den Ortskern zu gelangen.
Die genaue Position und der Zeitpunkt des Baubeginns für die Brücke werden derzeit von den Planern in enger Abstimmung mit der Gemeinde Ehningen erörtert.
Unser Ziel ist es, eine sichere und harmonisch gestaltete Verbindung zu schaffen, die zugleich viele Vorteile bietet. Bei der Planung berücksichtigen wir zahlreiche Punkte. Die Sicherheit der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer steht an erster Stelle. Wir legen außerdem großen Wert darauf, dass die Brückenauffahrten, insbesondere im Ehninger Ortskern, nahtlos in die bestehende Verkehrsführung und räumliche Nutzung integriert werden. Dabei ist es uns und der Gemeinde Ehningen wichtig, dass das Friedhofsgelände von der Planung unberührt bleibt.
Der Gemeinde entsteht durch die Realisierung der Brücke keine zusätzlichen Kosten.
Wie bleibe ich auf dem Laufenden?
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um auf dem aktuellsten Stand rund um das Projekt Quantum Gardens zu bleiben. Zum einem können Sie die Entwicklung über das Ehninger Mitteilungsblatt verfolgen, welches regelmäßig über Entwicklungen des Projektes informiert. Des Weiteren wird auch dieses FAQ stetig ausgebaut und aktualisiert. Sie finden neue Informationen demnach direkt auf dieser Website.
Zuletzt haben Sie ebenfalls die Möglichkeit sich über die Websites unserer Partner zu informieren. Folgende Links können in dem Fall hilfreich sein:
Projektseite der Quantum Gardens
Wenn Sie weitere Fragen und Anregungen zum Projekt Quantum Gardens haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail (kommunikation@ehningen.de) oder nutzen Sie die Rubrik „Frag den Bürgermeister“ in der Gemeinde App Munipolis.
Die Eckdaten
Die Gesamtfläche der Quantum Gardens umfasst etwa 90.000 Quadratmeter. Das jetzige IBM-Areal soll zu einem Wohn-Tech-Campus umgestaltet werden. Hier sollen neben Gewerbeflächen auch Wohnungen entstehen sowie Freizeitangebote und eine Nahversorgung aufgebaut werden ("Live - Work - Play"). Die Bruttogrundfläche (nutzbare Gebäudeflächen) beträgt rund 140.000 Quadratmeter. Davon entfallen 45 Prozent auf Gewerbe und 35 Prozent auf Wohnflächen (ca. 400 Wohnungen). 20 Prozent sind flexibel nutzbar. Zusammen mit dem benachbarten IBM-Technologie Campus und Bertrandt werden sich jenseits der K 1077 tagsüber bis zu 10.000 Menschen in diesem Teil Ehningens befinden.
Nachhaltiger Nutzungsmix durch kleinteilige, modulare Bauweise
Den Siegerentwurf zeichnet gegenüber den anderen eingereichten Entwürfen heraus, dass er mit mehr, aber kleineren Gebäuden arbeitet. Während andere Entwürfe größere Gebäudekomplexe vorsahen, sind die Gebäude des Siegerentwurfs kleinteiliger und architektonisch schlichter gehalten. Dies harmoniert besser mit der restlichen Architektur Ehningens. Die projektierten Gebäudetypen mit bis zu sieben Geschossen lassen durch ihre modulare Bauweise sowohl Wohnen als auch Gewerbe zu. So kann bei der Gebäudeflächennutzung je nach Bedarf flexibel umdisponiert werden, sollte sich die Nachfrage nach Wohnen oder Gewerbe in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten verändern. Drei der Gebäude sind als Hochpunkte mit zusätzlichen Geschossen geplant. Deren Dachflächen könnten als Aussichts- und Verweilpunkte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das heutige Gebäude 1 (neuester IBM-Stern) auf dem Areal bleibt bestehen, ebenso das Parkhaus. In das Gebäude 1 zieht in den nächsten Jahren nach einem Umbau das Q.AX ein.
Autofrei mit zwei Parkhäusern, Nutzungsmix und Nahversorgung
Das ausgesprochene Ziel des Wettbewerbs war es, ein „Quartier der kurzen Wege" zu schaffen. Zum Einen ist dieses Konzept durch den Nutzungsmix der Gebäude umgesetzt. Wie in der vorindustriellen Zeit, als das eigene Heim meist über dem eigenen Geschäft lag, beherbergt das Quartier Wohnen und Arbeiten an einem Ort. Darüber hinaus sollen die Quantum Gardens ihren Bewohnern eine grundlegende Versorgung bieten, die fußläufig erreichbar ist. Der Ortsteil selbst ist autofrei. Für die Autos werden zwei Parkhäuser zur Verfügung stehen. Eines davon befindet sich an der "Agora", einem zentralen Platz im neuen Quartier. Mit - beispielhaft - einem Café, einem Lebensmittelmarkt, einer Kita, dem Übergang zum Sportzentrum Schalkwiese und weiteren Angeboten bildet die Agora das künftige Herz des Quartierlebens. Wichtig ist hierbei anzumerken, dass die konkrete Ausgestaltung der Angebote noch aussteht. Diese sollen die Angebote des Ortskerns jedoch nur ergänzen, nicht ersetzen. Um dies zu gewährleisten, wird das Quartier mit einer Fußgängerbrücke über die K 1077 an die Schlossstraße angebunden, damit auch der Ortskern fußläufig bequem erreicht werden kann. Das Quartier selbst bildet eine neue Wegachse vom Ortskern in den Schönbuch.
Ökologische Aspekte: viel Grün, Schwammstadtkonzept
Nicht zuletzt spielen ökologische Aspekte in diesem Entwurf eine gewichtige Rolle. Die Gebäude sollen mit einer hybriden Holzbauweise errichtet werden, die Baumaterialien wiederverwertbar sein, die Außenflächen der Gebäude sollen teils begrünt werden. Auch zwischen den Gebäuden bzw. in deren Innenhöfen ist ein großzügiger Platz für begrünende Elemente bzw. den Baumerhalt vorgesehen, die zum Verweilen einladen. Das bereits bestehende Regenüberlaufbecken im Norden des Areals soll zu einem Biotop und Naherholungsgebiet aufgewertet werden. Das grüne Baukonzept wird das neue Viertel klimaresilient rüsten. Die vielen begrünten Flächen und Bäume werden einen kühlenden Effekt bei steigenden Temperaturen haben. Zusätzlich sind die begrünten Flächen - anders als versiegelte Flächen - in der Lage, große Mengen an Regenwasser lokal aufzunehmen und zu speichern. Diese Konzept bezeichnet man als sog. "Schwammstadt". Energetisch wird in diesem Entwurf ein Akzent auf Umweltverträglichkeit und Autarkie gelegt, z.B. über Photovoltaik- und Solaranlagen, was mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ist. Ein städtebaulicher Entwurf kann allerdings noch kein konkretes Energiekonzept liefern. Klar ist aber schon heute, dass das Quartier höchsten Maßstäben gerecht werden soll.